Mondaufgang am Meer
1822

Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie

Friedrich malte das Bild 1822 als Gegenstück zu Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung. Es zeigt zwei Frauen und einen Mann, die auf einem grossen Stein am Meeresufer sitzen und ihre Blicke zum Mond in die Ferne, hin zu den beiden Segelschiffen richten. Er wählte hier also die für Maler schwierige Tageszeit der Nacht, die wegen des fehlenden Lichtes eine besondere Herausforderung darstellt.

Das Werk befindet sich heute in der Berliner Nationalgalerie. Die dort zuständige Kuratorin Birgit Verwiebe, schreibt über das Bild: «Von dem Gemälde geht eine tröstliche Stimmung aus, die sich durch die Geborgenheit der drei Gestalten in wärmender Gemeinschaft und durch die heimkehrenden Schiffe vermittelt. Zugleich aber wird die Unermesslichkeit des Universums spürbar. [Es] erscheint im Abendbild das Naturschauspiel mit dem Mond als Zeichen der Hoffnung in überirdischer Schönheit und führt die Gedanken hin zu Ahnungen.»

Wie auch andere Künstler der Romantik verknüpfte Friedrich mit dem Thema des Zeitenwandels eigene Erfahrungen der Lebensentwicklung zwischen Geburt und Tod. Auf diese Weise empfanden die Romantiker deutlich den Rhythmus, der den Menschen selbst, die Naturerscheinungen und das kosmische Geschehen trägt und formt.

(Quellen: Birgit Verwiebe, Bildbeschreibung auf der Webseite der Nationalgalerie; Helmut Börsch-Supan/Wilhelm Jähnig, Werkverzeichnis)