Kunst und Krieg

Kunst und Krieg
Von Goya bis Richter

8.10.2022 – 12.2.2023 | Reinhart am Stadtgarten

Der Krieg gehört zu den ältesten und eindringlichsten Erfahrungen der Menschheit – und ebenso alt ist seine bildliche Darstellung. Über Jahrhunderte hinweg haben sich Künstlerinnen und Künstler in immer wieder neuen Formen dieser gewaltigen Thematik angenommen. Aus dieser geradezu unendlichen Bilderfülle präsentiert das Kunst Museum Winterthur eine Auswahl hochkarätiger Kunstwerke von der Renaissance bis in die Gegenwart.

Im Zentrum stehen druckgraphische Serien, die zu Meilensteinen und Wendepunkten in der Auseinandersetzung mit dem Krieg wurden. Es zeigt sich, dass die Form der Serie von verschiedensten Kunstschaffenden als Mittel der Bewältigung und des Experiments eingesetzt wurde. Seit Albrecht Dürers Apokalypse gehört sie zu den bevorzugten Medien der bildlichen Interpretation katastrophaler Ereignisse und die wegweisenden Arbeiten nachfolgender Künstler wie Callot und Goya prägen das Bild des Kriegs bis heute. Sie liefern einen eigenständigen Zugang zu den meist selbst erlebten Gräueln des Krieges. Mit ihnen veränderte sich die Sicht auf den Krieg, der nun nicht mehr als heroisch, sondern als fatal wahrgenommen wurde.

Im subjektiven Zugang der Künstlerinnen und Künstler wurde so ein neuer Blick möglich, jener auf die Opfer.

So befragt die Ausstellung das Verhältnis zwischen Kunst und Krieg nicht über propagandistische Schlachtengemälde, sondern präsentiert dezidiert andere schöpferische Annäherungen an dieses schwere Thema. In Ergänzung werden dazu ausgewählte Meisterwerke der Malerei, Skulptur bis hin zu Video präsentiert, die zeigen, wie vielfältig es der Kunst gelingt, das eigentlich nicht Darstellbare auf ihre Weise wiederzugeben.

Mit:

Albrecht Dürer
Jacques Callot
Giovanni Battista Tiepolo
Francisco de Goya
Félix Vallotton
Käthe Kollwitz
Otto Dix
Frans Masereel
Alberto Giacometti
Gerhard Richter
Harun Farocki

Kurator: David Schmidhauser

Zur Ausstellung

Kunst und Krieg – Eine Einführung

Die Ausstellung Kunst und Krieg beleuchtet in einem Rundgang von der Renaissance bis in die Gegenwart verschiedene Aspekte des künstlerischen Umgangs mit dem Krieg. Doch bevor es losgeht, hier ein paar einleitende Worte.

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Am Anfang war Dürer

Den historischen Auftakt der Ausstellung bildet Albrecht Dürers Holzschnittserie Die Apokalypse des Johannes mit ihren berühmten Apokalyptischen Reitern. Hier werfen wir einen genaueren Blick darauf und beleuchten ihre Bedeutung für die nachfolgenden Jahrhunderte.

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Félix Vallotton – Vom äusseren und inneren Krieg

Der schweizerisch-französische Maler Félix Vallotton wurde altershalber nicht für den Ersten Weltkrieg mobilisiert. Darum bemüht, dennoch seinen Beitrag zu leisten, widmete er sich während des Krieges mit ausgesprochener Intensität der Frage, wie der Krieg in Bilder zu fassen sei.

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Frans Masereels zeichnerische Denkmäler gegen den Krieg

Im Juni 1940 war Frans Masereel vor der nach Paris einmarschierenden Wehrmacht nach Südfrankreich geflohen. Aus dieser Erfahrung entstand ein einmaliges Werk, das bisher nur einmal, vor vierzig Jahren, öffentlich zu sehen war: eine beinahe fünf Meter lange Zeichnung in Form einer Papierrolle.

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Otto Dix und der Krieg

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 meldete sich Otto Dix freiwillig zum Dienst: Mehr als drei Jahre lang kämpfte er an vorderster Front am Maschinengewehr. Die Erfahrungen im Schützengraben haben sein Leben und Werk entscheidend geprägt.

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Walter Kurt Wiemken – Die Gespenster des Krieges

Gespenster spuken, sie suchen heim, und gehören zum Topos der Erinnerung, der Vergangenheit, die verfolgt. Dem Gemälde Krieg und Gespenster, das Walter Kurt Wiemken 1939 malte, liegt diese Unheimlichkeit zu Grunde.

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Alberto Giacometti – Biographie und Zeitlosigkeit

Giacomettis La main geht auf ein Kriegserlebnis des Künstlers im Jahr 1940 zurück, als er mit seinem Bruder Diego und dessen Freundin aus Paris floh und nach einem Angriff der deutschen Armee einen abgetrennten menschlichen Arm auf der Strasse liegen sah.

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Gerhard Richter – Realität aus zweiter Hand

Eines der ersten Fotobilder, die Gerhard Richter später so berühmt machen würden, zeigt amerikanische Kampfflugzeuge, die Deutschland bombardieren. Eine Provokation oder nur ein abgemaltes Foto?

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Harun Farocki – Ernste Spiele

Der deutsche Filmemacher Harun Farocki beleuchtet den Zusammenhang zwischen zeitgenössischer Kriegsführung, Videospielen und Virtual Reality. Wie virtuell ist der Krieg heute – und was macht das mit uns?

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