Bienvenue!
Meisterwerke von Cézanne, van Gogh und Manet zurück in Winterthur

23.3.2024 – 5.1.2025 | Villa Flora

Henri Charles Manguin
La Villa Flora, 1912

Medienorientierung zur Ausstellung mit anschliessendem Apéro am Dienstag, 19. März 2024, 9.30 Uhr (Bitte um Anmeldung) oder individuelle Führung auf Anfrage.

Kunst Museum Winterthur
Villa Flora
Tösstalstrasse 44
8400 Winterthur

Endlich ist es soweit: Die Villa Flora öffnet wieder ihre Tore. Das legendäre Sammlerhaus erstrahlt in frischem Glanz und ermöglicht so die Rückkehr der Schätze der Hahnloser/Jaeggli Stiftung nach Winterthur. Ab dem 23. März 2024 zeigt das Kunst Museum Winterthur an seinem nun dritten Standort Meisterwerke von Cézanne, van Gogh, Manet, Redon, Bonnard, Monet, Vallotton, Matisse und anderen.

Mit der Ausstellung Bienvenue! feiert das Kunst Museum Winterthur den lange ersehnten Wiedereinzug der berühmten Sammlung von Hedy und Arthur Hahnloser-Bühler in die Villa Flora. Es werden die Highlights dieser kulturhistorisch bedeutenden Sammlung zu sehen sein, eingebettet in ihr historisches Umfeld: Die Villa Flora wurde 2018 vom Kanton Zürich erworben und in den letzten Jahren sorgfältig restauriert, auf musealen Standard gebracht und um einen filigranen Anbau des Basler Architekturbüros jessenvollenweider erweitert. Neu empfängt ein moderner Gartenpavillon die Besucher:innen zum Rundgang durch das bemerkenswerte Sammlermuseum. Auch ist nun die gesamte Anlage für das Publikum geöffnet: der ehemalige Wohntrakt wird ebenfalls Teil des Museums und der idyllische Garten wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Sammlung von Hedy und Arthur Hahnloser und die Villa Flora bilden ein einzigartiges Ensemble in der Schweizer Museumslandschaft – ein kleines Gesamtkunstwerk. Als junges Paar bezogen sie Anfang des 20. Jahrhunderts das Haus, das sie für die damalige Zeit überaus modern umgestalteten und vorbildlich einrichteten. So war der Salon als «Meisterstück heutiger Raumkunst» 1908 vor dem Einbau an einer Ausstellung zu bewundern. Ihre Kunstsammlung bauten sie mit grossem Engagement und sicherem Gespür auf. In engem persönlichem Austausch mit den Kunstschaffenden entstand eine Pioniersammlung der französischen Moderne um die Jahrhundertwende von ausserordentlicher künstlerischer Qualität. Damit wurden sie zu den Vorreitern einer Öffnung der Kunst in der Schweiz.

 Hahnlosers Bedeutung für das Kunst Museum Winterthur

Schwerpunkte der Sammlung bilden die Wegbereiter der Moderne, des französische Nachimpressionismus, der Nabis und der Fauves. Die Bestände reichen von Édouard Manet, Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Auguste Rodin über Pierre Bonnard, Félix Vallotton und Eduard Vuillard bis zu Henri Matisse und Albert Marquet. Absolute Meisterwerke dieser Künstler fanden früh Eingang in die Sammlung und wurden als Schenkung der Nachkommen in die Hahnloser/Jaeggli Stiftung eingebracht, die sie dem Kunst Museum Winterthur als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.

Hedy und Arthur Hahnloser waren nicht nur als Sammler aktiv, sie engagierten sich auch für das Winterthurer Kulturleben. So war Arthur Hahnloser lange Jahre im Vorstand des Kunstvereins Winterthur. Gemeinsam schenkte das Ehepaar dem Museum zahlreiche Gemälde aus der eigenen Kollektion und initiierten zusammen mit befreundeten Mäzenen den gewichtigen Schwerpunkt der Sammlung in der französischen Moderne. So finden sich im Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus zahlreiche Schenkungen von Hedy und Arthur Hahnloser und ermöglichen zusammen mit den Dauerleihgaben der Hahnloser/Jaeggli Stiftung einen gültigen Einblick in die französische Kunst um die Jahrhundertwende.

Meilenstein in Umsetzung des städtischen Museumskonzepts

Mit der feierlichen Wiedereröffnung ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung des städtischen Museumskonzepts gesetzt. Dieses übertrug den Betrieb der Museen beim Stadthaus, am Stadtgarten und die Villa Flora dem Kunstverein Winterthur. Mit dieser Strategie ist die Grundlage gelegt für eine nachhaltige Finanzierung der Villa Flora. Sie ermöglicht auch den Austausch der sich perfekt ergänzenden Sammlungen und die Entwicklung erstrangiger Ausstellungen aus eigenen Beständen. «Il faut vivre son temps»: Dem berühmten Statement Hedy Hahnlosers folgend, werden in der Villa Flora nicht nur die Meisterwerke der ehemaligen Sammlung Hahnloser zu sehen sein, sondern es werden auch zeitgenössische Ausstellungen stattfinden. So wird sich der zwischen Den Haag, Karlsruhe und Zürich pendelnde Künstler Marcel van Eeden (*1965) ab September 2023 mit seiner Ausstellung Die Villa dem Geist der Villa Flora widmen.

Opulenter Bildband von Barock bis Gegenwart

Die kunsthistorische bedeutende Erweiterung feiert das Kunst Museum Winterthur ausserdem mit einem opulenten Bildband zu seiner reichhaltigen Kunstsammlung, die den Bogen vom Barock bis in die Gegenwart spannt. Die Publikation würdigt nicht zuletzt die mäzenatischen Leistungen zahlreicher privater Sammlerpersönlichkeiten und Kunstfreunde wie Oskar Reinhart, Jakob Briner sowie Hedy und Arthur Hahnloser. Denn ihnen – ihrem grossen Engagement für die Kunst und ihrer unermüdlichen Vermittlungsarbeit – ist es zu verdanken, dass sich Winterthur zum Ort für die französische Moderne entwickelte und heute als Museumsstadt mit einzigartigen Kunstschätzen gilt.

Ausstellungsansicht Bienvenue!
Fotograf: Reto Kaufmann, Zürich

Ausstellungsansicht Bienvenue!
Fotograf: Reto Kaufmann, Zürich

Ausstellungsansicht Bienvenue!
Fotograf: Reto Kaufmann, Zürich

Ausstellungsansicht Bienvenue!
Fotograf: Reto Kaufmann, Zürich

Ausstellungsansicht Bienvenue!
Fotograf: Reto Kaufmann, Zürich

Ausstellungsansicht Bienvenue!
Fotograf: Reto Kaufmann, Zürich

Pierre Bonnard
Effet de glace (Le tub), 1909
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Pierre Bonnard
La carafe provençale (Marthe Bonnard et son chien Ubu), 1915
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Paul Cézanne
Portrait de l’artiste (Autoportrait), 1877–1878
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Vincent van Gogh
Le Semeur, 1888
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Vincent van Gogh
Le Café de nuit à Arles, 1888
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Edouard Manet
Amazone, 1882
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Henri Charles Manguin
La Villa Flora, 1912
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Henri Matisse
Nice, cahier noir, 1918
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Aristide Maillol
L’Eté, 1910
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Claude Monet
Waterloo Bridge, um 1900
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Odilon Redon
Le Bateau rouge, um 1910
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Henri de Toulouse-Lautrec
Femme rousse, assis sur un divan (Justine Dieuhl), 1897
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Félix Vallotton
La Charrette, 1911
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Félix Vallotton
La Blanche et la Noire, 1913
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung

Edouard Vuillard
Le Thé, um 1899
Kunst Museum Winterthur, Hahnloser/Jaeggli Stiftung