Medienorientierung

Donnerstag, 9. März 2023, um 12 Uhr oder individuelle Führung auf Anmeldung unter kommunikation@kmw.ch / telefonisch unter 052 267 51 77

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten
Stadthausstrasse 6, 8400 Winterthur

In einem Moment freizügig, im nächsten fast vollständig verhüllt: Die Modetrends haben bereits seit dem 18. Jahrhundert einen enormen Einfluss auf uns. Die Miniaturenausstellung Garderobe – Geschichten aus dem Kleiderschrank erzählt anhand der Kleidung die Geschichte von vier Frauen und dem damaligen Modeempfinden.

Modetrends scheinen in den letzten Jahrzehnten eine ungeheure Dynamik entwickelt zu haben. Doch die kurzlebigen Stilfragen waren bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein Thema – wenn auch nicht ganz so extrem. Die damalige Garderobe der Frauen spiegelte, wie heute, die Einflüsse des Zeitgeistes und damit das Modeempfinden der jeweiligen Generation. Dies zeigt die Ausstellung Garderobe – Geschichten aus dem Kleiderschrank.

Ausgehend von Porträtminiaturen der Miniaturensammlung werden in der Ausstellung die «Biografien» von vier Frauen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und des frühen 19. Jahrhunderts nacherzählt. Die Schilderung beginnt im späten Rokoko bei einer Sängerin mit voluminös aufgetürmter Frisur. Darauf folgt Aglaé de Polignac (1768–1803), gekleidet in der Revolutionsmode. Stellvertretend für die Mode des Directoire mit einer Rückbesinnung auf die Antike steht das fliessende Chemisenkleid der Sophie Naville (1792–1820) und schliesslich werden die Körper im Empire mit schweren Stoffen regelrecht versteckt, vorgeführt von einer unbekannten Dame in Rot mit weisser Haube.

Die Winterthurer Künstlerin Olga Titus (*1977) ergänzt die Ausstellung mit einer zeitgenössischen Intervention und bildet so die Brücke zur Gegenwart.