Michael E. Smith
3.2. – 28.4.2024 | Beim Stadthaus
Medienorientierung zur Ausstellung am Donnerstag, 1. Februar 2024, 11 Uhr mit Künstler Michael E. Smith, Direktor Konrad Bitterli und Kurator Lynn Kost (Bitte um Anmeldung) oder individuelle Führung auf Anfrage.
Kunst Museum Winterthur
Beim Stadthaus
Museumstrasse 52
8400 Winterthur
Der 1977 in Detroit, USA geborene Künstler Michael E. Smith schafft Skulpturen aus vermeintlich banalen Alltagsgegenständen. Im Kunst Museum Winterthur präsentiert er in den Räumen des Erweiterungsbaus neue Skulpturen, die eigens für die Ausstellung konzipiert werden. Zusätzlich interveniert er in der Malerei-Ausstellung Von Richter bis Heilmann wie auch in den Räumen der Schausammlung.
Das Kunst Museum Winterthur verfügt über eine bedeutende Skulpturensammlung. Die rasanten formalen und inhaltlichen Veränderungen der Plastik in den vergangenen 150 Jahre können an zahlreichen Meisterwerken nachvollzogen werden. Das Museum verfolgt deshalb auch die neuesten Entwicklungen dieser Gattung aufmerksam und präsentiert in regelmässigen Abständen Ausstellungen der innovativsten zeitgenössischen Bildhauerinnen und Bildhauer. Michael E. Smith hat mit seinen aus wenigen Objekten kombinierten Readymades eine eigene skulpturale Sprache entwickelt. Nach seiner Einzelausstellung in der Kunsthalle Basel 2018 zeigt das Kunst Museum Winterthur nun die erste Museumsausstellung des Künstlers in der Schweiz.
Für seine Ausstellung experimentierte Michael E. Smith vorab im Studio mit ausgewählten Gegenständen, die er nach seiner Ortsbesichtigung in Winterthur zu sammeln begann. Daraus entstand ein Materialfundus, der sich zu unterschiedlichen Skulpturen konfigurieren lässt. Diesen bringt er nach Winterthur. Knapp zwei Wochen wird Smith damit in den Ausstellungsräumen arbeiten, um Materialkombinationen zu erproben und die Installation vor Ort zu entwickeln, wobei er tages- und wetterabhängige Lichtsituationen in diesen Prozess miteinbezieht, um schliesslich die Konstellationen definitiv festzulegen und die Skulpturen im Raum zu platzieren. Obwohl seine Skulpturen streng betrachtet nicht ortsspezifisch konzipiert sind, entsteht durch diesen eng mit dem Ort verflochtenen Prozess ein dramaturgisch spannungsvolles Gesamtwerk, das mit den Begebenheiten des Erweiterungsbaus und dem Kunst Museum Winterthur verbunden ist.
Smith schafft es, mit minimalsten Mitteln ein atmosphärisch dichtes Ausstellungserlebnis zu erzeugen. Die aus dem Alltag stammenden Objekte suggerieren Vertrautheit. Vielen haften (pop-)kulturelle Bedeutungen an, wie zum Beispiel abgeschnittenen Rastalocken oder Tennisbällen. Manchmal sind es auch archaische Bedeutungsträger wie ausgestopfte Tiere und Knochen. Die Gegenstände fungieren allerdings nicht als Stellvertreter einer konstruierten Erzählung, sondern stehen für sich. Die Reduktion auf nur wenige Elemente wie auch die surrealen Kombinationen minimieren kausale Bezüge und geben den Betrachterinnen und Betrachtern eine maximale Freiheit des Schauens und Interpretierens. Smiths Umgang mit Raum und die Wirkungsweise seiner Skulpturen ermöglicht es, die Ausstellung Von Richter bis Heilmann in fünf der elf Räume zu integrieren. Der Künstler wird auf die konzeptuelle Malerei reagiern genauso wie er in den historischen Räumen auf die Architektur und die Sammlung eingehen wird.
So exklusiv wie die Ausstellung ist die begleitende Publikation, die bei Mousse Publishing erscheinen wird. Sie vermittelt auf über 160 Seiten den bisher gänzlich unbekannten Aspekt der Zeichnung im Oeuvre des Künstlers.