Villa Flora begeistert
Über 10‘000 Besucher:innen seit Eröffnung
Endlich ist es soweit: Die Villa Flora öffnet wieder ihre Tore. Das legendäre Sammlerhaus erstrahlt in frischem Glanz und ermöglicht so die Rückkehr der Schätze der Hahnloser/Jaeggli Stiftung nach Winterthur. Ab dem 23. März 2024 zeigt das Kunst Museum Winterthur an seinem nun dritten Standort Meisterwerke von Cézanne, van Gogh, Manet, Redon, Bonnard, Monet, Vallotton, Matisse und anderen.
Mit der Ausstellung Bienvenue! feiert das Kunst Museum Winterthur den lange ersehnten Wiedereinzug der berühmten Sammlung von Hedy und Arthur Hahnloser-Bühler in die Villa Flora. Es werden die Highlights dieser kulturhistorisch bedeutenden Sammlung zu sehen sein, eingebettet in ihr historisches Umfeld: Die Villa Flora wurde 2018 vom Kanton Zürich erworben und in den letzten Jahren sorgfältig restauriert, auf musealen Standard gebracht und um einen filigranen Anbau des Basler Architekturbüros jessenvollenweider erweitert. Neu empfängt ein moderner Gartenpavillon die Besucher:innen zum Rundgang durch das bemerkenswerte Sammlermuseum. Auch ist nun die gesamte Anlage für das Publikum geöffnet: der ehemalige Wohntrakt wird ebenfalls Teil des Museums und der idyllische Garten wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Sammlung von Hedy und Arthur Hahnloser und die Villa Flora bilden ein einzigartiges Ensemble in der Schweizer Museumslandschaft – ein kleines Gesamtkunstwerk. Als junges Paar bezogen sie Anfang des 20. Jahrhunderts das Haus, das sie für die damalige Zeit überaus modern umgestalteten und vorbildlich einrichteten. So war der Salon als «Meisterstück heutiger Raumkunst» 1908 vor dem Einbau an einer Ausstellung zu bewundern. Ihre Kunstsammlung bauten sie mit grossem Engagement und sicherem Gespür auf. In engem persönlichem Austausch mit den Kunstschaffenden entstand eine Pioniersammlung der französischen Moderne um die Jahrhundertwende von ausserordentlicher künstlerischer Qualität. Damit wurden sie zu den Vorreitern einer Öffnung der Kunst in der Schweiz.
Hahnlosers Bedeutung für das Kunst Museum Winterthur
Schwerpunkte der Sammlung bilden die Wegbereiter der Moderne, des französische Nachimpressionismus, der Nabis und der Fauves. Die Bestände reichen von Édouard Manet, Vincent van Gogh, Paul Cézanne und Auguste Rodin über Pierre Bonnard, Félix Vallotton und Eduard Vuillard bis zu Henri Matisse und Albert Marquet. Absolute Meisterwerke dieser Künstler fanden früh Eingang in die Sammlung und wurden als Schenkung der Nachkommen in die Hahnloser/Jaeggli Stiftung eingebracht, die sie dem Kunst Museum Winterthur als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.
Hedy und Arthur Hahnloser waren nicht nur als Sammler aktiv, sie engagierten sich auch für das Winterthurer Kulturleben. So war Arthur Hahnloser lange Jahre im Vorstand des Kunstvereins Winterthur. Gemeinsam schenkte das Ehepaar dem Museum zahlreiche Gemälde aus der eigenen Kollektion und initiierten zusammen mit befreundeten Mäzenen den gewichtigen Schwerpunkt der Sammlung in der französischen Moderne. So finden sich im Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus zahlreiche Schenkungen von Hedy und Arthur Hahnloser und ermöglichen zusammen mit den Dauerleihgaben der Hahnloser/Jaeggli Stiftung einen gültigen Einblick in die französische Kunst um die Jahrhundertwende.
Meilenstein in Umsetzung des städtischen Museumskonzepts
Mit der feierlichen Wiedereröffnung ist ein weiterer Meilenstein in der Umsetzung des städtischen Museumskonzepts gesetzt. Dieses übertrug den Betrieb der Museen beim Stadthaus, am Stadtgarten und die Villa Flora dem Kunstverein Winterthur. Mit dieser Strategie ist die Grundlage gelegt für eine nachhaltige Finanzierung der Villa Flora. Sie ermöglicht auch den Austausch der sich perfekt ergänzenden Sammlungen und die Entwicklung erstrangiger Ausstellungen aus eigenen Beständen. «Il faut vivre son temps»: Dem berühmten Statement Hedy Hahnlosers folgend, werden in der Villa Flora nicht nur die Meisterwerke der ehemaligen Sammlung Hahnloser zu sehen sein, sondern es werden auch zeitgenössische Ausstellungen stattfinden. So wird sich der zwischen Den Haag, Karlsruhe und Zürich pendelnde Künstler Marcel van Eeden (*1965) ab September 2023 mit seiner Ausstellung Die Villa dem Geist der Villa Flora widmen.
Opulenter Bildband von Barock bis Gegenwart
Die kunsthistorische bedeutende Erweiterung feiert das Kunst Museum Winterthur ausserdem mit einem opulenten Bildband zu seiner reichhaltigen Kunstsammlung, die den Bogen vom Barock bis in die Gegenwart spannt. Die Publikation würdigt nicht zuletzt die mäzenatischen Leistungen zahlreicher privater Sammlerpersönlichkeiten und Kunstfreunde wie Oskar Reinhart, Jakob Briner sowie Hedy und Arthur Hahnloser. Denn ihnen – ihrem grossen Engagement für die Kunst und ihrer unermüdlichen Vermittlungsarbeit – ist es zu verdanken, dass sich Winterthur zum Ort für die französische Moderne entwickelte und heute als Museumsstadt mit einzigartigen Kunstschätzen gilt.