Bildnisminiaturen
Mit der Miniaturensammlung Emil S. Kern beherbergt das Kunst Museum Winterthur eine Fülle an Bildnisminiaturen von internationalem Rang, ergänzt durch Bestände aus der Stiftung Jakob Briner.
Die Sammlung umfasst erlesene Werke des 16. bis 19. Jahrhunderts. Bedeutende Miniaturisten wie Samuel Cooper, Jean Petitot, Heinrich Friedrich Füger und Jean-Baptiste Isabey wirkten als offizielle Porträtmaler an den europäischen Höfen. Diese Herrscherbildnisse und fürstliche Präsentationsminiaturen waren Statussymbole, durch die der soziale Rang kommuniziert oder – ganz praktisch – Ehen geschlossen wurden.
Mit zunehmender Emanzipation des Bürgertums Ende des 18. Jahrhunderts vollzog sich der Wechsel vom Standes- zum Gesellschaftsporträt. Porträtminiaturen wurden in kostbare Materialien gefasst und für die Betrachtung in der Hand und nahe am Auge geschaffen. In ihrer malerischen Finesse und ihrem Detailreichtum erzählen sie von Lebensgeschichten vergangener Epochen, faszinieren indes heute noch.